Über 60 Jahre umfasst die Geschichte der Rockmusik in Solingen mittlerweile. Angefangen hat es in den frühen 1960er Jahren mit Beat-Bands wie den Lonestars und den Mods, um die Solinger Legende Coco Teuber. Neben einer spannenden Jazz-Szene sorgten diese Bands für eine aufblühende Jugend- und Musikkultur in der Klingenstadt. Gegen Ende des Jahrzehnts war die treibende Kraft Promotion Soul Concern, die in den ‘70ern unter dem gekürzten Namen Promotion sogar Aufnahmen mit dem Krautrock-Ausnahmeproduzenten Conny Plank machten. S.Y.P.H. gelten mit Songs wie „Zurück Zum Beton“ und „Lachleute und Nettmenschen“ als wegweisende deutsche Punkband, während Accept mit ihrem melodischen Metal-Sound in den ‘80ern nicht nur die Charts in Deutschland erklommen. Später waren es Bands wie Rausch, die weit über die Stadtgrenzen hinaus Bekanntheit erlangten. Etwa zeitgleich wurde auch das Garagen-Rock-Revival mit Bands wie den Embryonics, den Cheeks und Cave 4 immer populärer, was Solingen den bis heute bekannten Namen „Rockcity No 1“ einbrachte. Aktuell repräsentieren unter Anderem Suzan Köcher’s Suprafon, Lyschko, Kontrolle und Blackberries Solingen auf der deutschen Musiklandkarte und sorgen für frische, kreative Impulse.
Dieser reichen Geschichte soll nun im Rahmen der Feierlichkeiten zu 650 Jahre Solingen ein weiteres Denkmal gesetzt werden. Am ersten Oktoberwochenende 2024 präsentiert der Cow Club eine spannende Neuauflage der Ausstellung, die erstmals 2020 im Haus der Jugend in Kooperation mit der Jugendförderung ausgerichtet wurde. Im Stadtteilbüro Ohligs ermöglichen kuriose Fundstücke, Poster, Videos und besondere Aktionen ein Eintauchen in die Geschichte und wecken Erinnerungen an Orte wie den ‘60er Jahre Beat-Schuppen „Rheinischer Hof“, ehemals gegenüber vom heutigen Theater- und Konzerthaus, den „Jazzclub Ritterstraße”, später das „Mumms“, Cocos „Kellerkino” oder das „Getaway“, in denen so viele Solinger und Solingerinnen Teile ihrer mal mehr mal weniger wilden Jugend verbracht haben. Keiner der selbst mal jung war oder ist und sich für Musik interessiert, sollte sich das entgehen lassen, um sowohl der eigenen Jugend nachzuspüren als auch mal zu schauen, was sich die anderen Generationen haben einfallen lassen. Dazu wird es ein Rahmenprogramm mit DJs und Live-Musik geben.
Wer selbst noch interessante Ausstellungsstücke, Ideen, Geschichten oder Fotos hat, ist herzlich eingeladen sich beim Cow Club unter info@cowclub.de zu melden. Denn trotz aller bereits gesammelten Dinge, schlummern ganz sicher noch zahlreiche weitere Schätze in den Kellern und Köpfen der Solinger Musikfans.
Dankenswerterweise gefördert durch die Gerd-Kaimer-Bürgerstiftung-Solingen sowie ISG Solingen-Ohligs!